Anthracnose

Anthracnose (Colletotrichum cereale) ist eine ernsthafte Pilzkrankheit, die Rasenflächen vor allem bei warmem, feuchtem Wetter befällt. Sie zeigt sich durch gelbe Flecken, Blattnekrosen und Myzelwachstum. Durch ausgewogene Düngung, richtige Bewässerung, regelmäßige Belüftung und den gezielten Einsatz von Fungiziden kann Anthracnose effektiv vorgebeugt und bekämpft werden.

Anthracnose wird durch den Pilz Colletotrichum cereale verursacht. Diese Krankheit kann viele Rasengräserarten befallen, insbesondere Agrostis (Straußgras), Poa (Rispengras) und Lolium (Weidelgras).

• Gelbe Flecken: Die ersten Anzeichen sind kleine, gelbe Flecken auf den Blättern der Gräser, die sich schnell vergrößern.

• Vergrößerung der Flecken: Diese Flecken können sich vergrößern und zu unregelmäßigen, bräunlichen oder strohfarbenen Bereichen führen.

• Blattnekrose: Die betroffenen Blätter entwickeln braune bis schwarze Nekrosen und sterben ab.

• Kronen- und Wurzelfäule: In fortgeschrittenen Stadien kann der Pilz die Kronen und Wurzeln der Gräser befallen, was zu einer erheblichen Schwächung und zum Absterben der Pflanzen führt.

• Myzelwachstum: Unter feuchten Bedingungen kann ein schwarzes oder dunkles Myzel auf den betroffenen Bereichen sichtbar sein.

• Wetterbedingungen: Anthracnose tritt besonders bei warmem, feuchtem Wetter auf, typischerweise bei Temperaturen zwischen 25 und 30°C. Hohe Luftfeuchtigkeit und häufige Taubildung begünstigen die Entwicklung der Krankheit.

• Stressbedingungen: Gräser, die durch Hitze, Trockenheit, Nährstoffmangel oder mechanische Schäden gestresst sind, sind besonders anfällig für Anthracnose.

• Ungünstige Pflegebedingungen: Übermäßige Bewässerung, schlechte Drainage und ein dichter Rasenfilz fördern das Pilzwachstum.

• Ausgewogene Düngung: Eine regelmäßige und ausgewogene Düngung stärkt die Gräser und macht sie widerstandsfähiger gegen Pilzbefall. Insbesondere Stickstoff und Kalium sind wichtig, um das Wachstum zu fördern und die Zellwände der Gräser zu stärken.

• Stressvermeidung: Vermeiden Sie es, den Rasen durch übermäßiges Mähen oder mechanische Schäden zu stressen.

• Richtige Bewässerungstechniken: Bewässern Sie den Rasen tief und selten, um die Wurzeln zu stärken und die Blätter trocken zu halten. Bewässerung am Morgen ist ideal, um eine schnelle Trocknung der Blattoberflächen zu fördern.

• Vermeiden von Überbewässerung: Stellen Sie sicher, dass der Rasen nicht übermäßig bewässert wird und dass die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt ist.

• Bodenbelüftung: Regelmäßiges Lüften des Bodens fördert den Luftaustausch und reduziert die Bodenverdichtung, was das Pilzwachstum hemmt.

• Vertikutieren: Entfernen Sie überschüssigen Rasenfilz und abgestorbenes Pflanzenmaterial durch Vertikutieren, um die Belüftung zu verbessern und die Feuchtigkeitsansammlung zu verringern.

• Mähen: Halten Sie den Rasen auf einer optimalen Höhe (etwa 5-7 cm), um die Photosynthese zu maximieren und die Gräser gesund zu halten. Mähen Sie regelmäßig, um den Rasen dicht und kräftig zu halten.

• Drainage verbessern: Sorgen Sie für eine gute Drainage des Rasens, um stehende Nässe zu vermeiden.

• Einsatz von Fungiziden: Fungizide können bei starkem Befall verwendet werden. Diese sollten gemäß den Anweisungen des Herstellers angewendet werden und nach Bedarf eingesetzt werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren.

• Vorbeugende Behandlung: In besonders gefährdeten Rasenflächen kann eine vorbeugende Fungizidbehandlung während der Hochrisikoperioden im späten Frühjahr und Sommer sinnvoll sein.